Awesome Window Manager – im wahrsten Sinne des Wortes

In meiner Zeit als Linux-User habe ich schon viele Window-Manager und Desktop Environments durchprobiert. Angefangen mit KDE 3.x unter Suse zu Gnome 2 auf Ubuntu. Dort kamen auch XFCE und LXDE zum Einsatz, später das pure Openbox mit einem tint2-Panel. Mit neuer Hardware war ich anfänglich auch von Unity begeistert, wechselte dann aber irgendwann zu Gnome3. Auf meinem eee 701 bin ich lange Zeit der Openbox treu geblieben, nicht zuletzt der begrenzten Hardware-Ressourcen geschuldet.

Doch ich bin ein wenig neugierig und experimentierfreudig. Gerade durch die Platzmöglichkeiten eines Widescreen-Monitors hatte ich immer wieder überlegt, einen Tiling Windowmanager zu probieren. Denn in der Regel ist ein Browserfenster im Full-Screen bei 1920×1080 etwas überdimensioniert. Da kann man locker noch ein Chatfenster und einen Twitter-Client bequem daneben platzieren. Auf der Arbeit habe ich mehrere Terminals auf einem Desktop offen, um diverse Ausgaben im Überblick zu halten und schnell Befehle abzusetzen. Bei den regulären DEs und WMs muss diese Platzierung manuell mit der Maus vorgenommen werden. Tiling Windowmanager bieten hier den Vorteil, dass sie automatisch die Fenster in einem Raster anordnen und den vorhandenen Platz optimal ausnutzen können.

Was mich bisher immer von der Nutzung eines Tiling WMs abgehalten hat, waren die Menge an Implementierungen und die oft ziemlich komplexe Konfiguration und Bedienung von manchen Programmen. Ich habe keine Lust, mich nur auf die Tastatur alleine zu verlassen, ab und zu will ich auch mit der Maus den Fokus setzen können. Ich will nicht für jede kleine Modifikation direkt den kompletten Windowmanager neu kompilieren müssen. Ich will auch schon mal Fenster außerhalb des Tilings frei platzieren und skalieren können.

Dann habe ich ein Programm gefunden, was meine Anforderungen erfüllt, und es einfach testweise auf dem eee Netbook installiert: Awesome! Der Name ist vielleicht etwas unglücklich gewählt, sucht einfach mal nach „awesome“ oder „awesome windowmanager“ bei Google, die vermeintlichen Treffer beziehen sich nicht unbedingt immer auf den Awesome Windowmanager (;

Hervorgegangen aus dwm, der für Änderungen neu kompiliert werden muss, kann Awesome über Lua-Skripte gesteuert werden. Die Optionen sind verdammt mannigfaltig und würden in der Auflistung den Rahmen hier sprengen. Neben diversen Tiling-Optionen, kann Awesome Fenster auf fließend verwalten. Da es in der Standardkonfiguration aber keine Titelleisten gibt, muss man zum Verschieben oder Skalieren die Tastatur zur Hilfe nehmen:
– bei gedrückter Windows-Taste kann ein Fenster mit Drag’n Drop mit der linken Maustaste verschoben werden
– bei gedrückter Windows-Taste kann ein Fenster durch Ziehen mit der rechten Maustaste skaliert werden
Im Endeffekt die gleichen Aktionen, wie unter Openbox. Nur dass man die Alt- und die Windowstaste tauschen muss.

Gleichsam aus Openbox bekannt und für mich auch ein sehr nettes Gimmick: Per Rechtsklick auf den Desktop wird ein Applikationsmenü geöffnet. Dieses wird gleichsam über die Konfigurationsdatei unter ~/.config/awesome/rc.lua gesteuert. Im Standard-Setup befindet sich auch ein Button für dieses Menü in der „Taskleiste“. Daneben sind die unterschiedlichen „Tags“, die man wie virtuelle Desktops verstehen kann. Neben dem Systray und einer Uhr kann das Panel durch beliebige Wigets erweitert werden. Dafür muss man nur in besagter Config-Datei ein paar Änderungen im Lua-Script tätigen. Inspirationen und Code findet man beispielsweise im Awesome-Wiki oder dem „Share your Awesome (WM) Desktop„-Thread im Archlinux Wiki.

Die Installation erfolgt simpel aus den Repositorys von Ubuntu oder Archlinux. Ich denke andere Distributionen sollten Awesome gleichermaßen in den Paketquellen haben. Detaillierte Konfiguration, Handhabung und erste Schritte findet man genug in den üblichen Quellen, darum verzichte ich darauf.

https://wiki.archlinux.org/index.php/Awesome
http://awesome.naquadah.org/wiki/Main_Page
https://bbs.archlinux.org/viewtopic.php?id=88926

TTYtter: Twitter auf der Konsole

Ich war auf der Suche nach einem schlanken Twitter-Client für Linux. Dank Hinweisen aus den Kommentaren, habe ich mir auch Alternativen angesehen. Doch irgendwie erschienen mir weder Hotot noch Turpial richtig passend für den Gebrauch auf meinem Asus eee 701 G4. Darum versuchte ich eine weitere Möglichkeit: Twitter über die Konsole.

Als perfekte CLI-Applikation stellte sich TTYtter heraus. Sowohl Archlinux wie auch Ubuntu pflegen die Anwendung in ihren Repositorys. Die Installation geht entsprechend schnell und bequem über pacman und apt-get.

Nach dem ersten Start von ttytter über die Konsole, folgt die Authentifizierung. Man wird gebeten, eine URL im Browser zu öffnen und ein OAuth-Token in die Konsole einzugeben. Anschließend muss ttytter neu gestartet werden.

Im interaktiven Modus ruft ttytter neue Tweets im Hintergrund ab und zeigt sie auf der Konsole an. Dabei werden die einzelnen Nachrichten einer vorangestellten Kennziffer zugeordnet. Über diese Kennziffer kann man mit den Tweets interagieren.

/reply <nr> sendet eine Antwort an den Tweet mit der angegebenen Nummer
/rt <nr> retweet die Meldung
/fav <nr> favorisiert die Nachricht

Um selber einen Tweet in die Welt zu setzen, schreibt man einfach und schickt die 140 Zeichen mit Enter auf die Reise. Zu lange Meldungen beschneidet ttytter und gibt die gekürzte Nachricht noch mal zur Revision aus.

Will man einen Link kürzen, gibt es ein handliches build-in: /short <url>. Die gekürzte Adresse wird dabei in die Variable %URL% gespeichert, die man in den nächsten Tweet integrieren kann.
Mit /url <nr> öffnet man die URL aus dem angegebenen Tweet und speichert die Adresse in %URL%.

Interaktion mit anderen Benutzern erfolgt über /whois, /follow und /unfollow. /dm <nick> <nachricht> verschickt eine Direct Message. /refresh holt die neuesten Tweets, /again läd die Timeline neu, /replies die eigenen @-Mentions und /dm ohne Angabe von Nick nun Nachricht, läd neue privaten Mitteilungen, /dmagain alle letzten DMs.
Hat man mal Mumpitz publiziert, löscht /dlast die letzte gesendete Nachricht der aktuellen ttytter-Session.

Will man eine Übersicht der wichtigsten Kommandos, hilft /help. Alle Befehle gibt es auf der Homepage.
/quit oder /exit beendet ttytter.

Über Einstellungen kann man ttytter konfigurieren. Entweder im Programm selber mit /set <key> <value>, oder über die .ttytterrc im eigenen Home-Verzeichnis. Dort stehen die Parameter als key=value einzeln pro Zeile.
Ich mag farbige Ausgaben, darum habe ich ansi=1 und damit ANSI-Color-Ausgaben aktiviert. Und da ich schon mal gerne vorschnell auf Enter drücke, steht ihn meiner Konfiguration slowpost=1. Dann wartet ttytter eine Sekunde mit dem Abschicken des Tweets und ich kann mit STRG-c den Vorgang noch abbrechen. Ein Bestätigen jeder Meldung mit verify=1 wäre mir zu unbequem.

ttytter kann auch Desktop-Benachrichtigungen. Dafür muss das Programm aber mit den entsprechenden Parametern gestartet werden:
-notifytpe=libnotify -notify=reply,dm
Weitere Startparameter und Einstellungen gibt es auf der Homepage von ttytter. Dort steht auch, wie man ttytter nicht nur interaktiv, sondern auch für Scripting verwenden kann.

Als Konsolen-Cowboy und Linux-Nerd habe ich mich schnell in diesen mächtigen Twitter-Client verliebt. Hotot ist zwar noch auf meinen Desktop-Rechner installiert. Doch für das Daily Twitter verwende ich eigentlich nur noch ttytter. Auf der Arbeit hat es außerdem den Vorteil, dass das geschäftige Treiben auf der Konsole aussieht, als ob es Arbeit wäre, hehe…

http://www.floodgap.com/software/ttytter/

eee 701: Back to Arch

Irgendwie war es ein kurzes Intermezzo. Ende Februar musste ich ein neues Betriebssystem auf meinen betagten Asus eee 701 4G aufspielen. Doch die Suche nach einem geeigneten Betriebssystem für dieses Netbook der ersten Stunde war kein leichtes Unterfangen. Schlussendlich kam ein Linux Mint auf die Kiste und verrichtete mehr oder minder gute Dienste.

Natürlich war dieses Ubuntu Derivat etwas übergewichtig für die schmale Hardware. Trotz installierter und verwendeter LXDE-Oberfläche, war ich gezwungen entweder Gnome3 oder den Mate-Desktop auf der Platte zu halten. Die Deinstallation der einen Desktopumgebung bedingte die Installation der anderen. Unschön, aber konnte ich mit leben. Irgendwann kam aber nach dem Bootvorgang nicht mehr der Login-Manager, sondern verharrte bei den System-Checks. Zumeist dem Batteriestatus, der als „okay“ positiv beendet wurde. Ein Wechsel auf TTY1 war aber jederzeit möglich. Dort konnte ich mich anmelden und ohne Probleme ein startx ausführen. Sicherlich unschön, aber eine schnelle Lösung des Problems ließ sich nicht finden. So lebte ich mit dieser etwas komplizierteren Anmeldung und auch dem Umstand, dass die Soundkarte des eee nicht erkannt wurde.
Vor zwei Tage wollte aber der Xorg-Server gar nicht mehr starten. Ursache: Fehlende oder korrupte Keyboard-Konfiguration. Tolle Wurst, von jetzt auf gleich das System zerschossen – ohne dass ich bewusst irgendwas getan habe. Wenn man von den üblichen Updates absieht.

Also: Linux Mint scheint keine Alternative zu sein. Ich entschloss mich zum einzig richtigen Schritt: Es sollte wieder Archlinux auf das Netbook. Das lief bis zu meinem Fehltritt mit der Paketsignierung sicher, schnell und zuverlässig. Da ich eh Openbox als Windowmanager verwenden wollte, probierte ich Archbang, ein Archlinux-Derivat mit Openbox. Leider brach die Installation immer mit einem undefinierten Fehler ab.
Die Installation des Core-Images der Hautdistribution verlief hingegen schnell und ohne besondere Probleme. Dank guter Einstiegshilfe im Wiki waren alle eventuellen Fragen auch bereits im Vorfällt beantwortet.

Auf einen Displaymanager verzichte ich. Über die TTY kann ich mich bequem anmelden und mit startx Openbox aufrufen. Als Panel dient Tint2, als Terminal xterm und lxterminal. PCManFM ist zwar auch installiert, aber für die wenigen Aufgaben im Dateisystem reicht mir auch die Shell. Mit Chromium als Browser ist das eigentliche Setup (fast) komplett – und belegt unter einem Gigabyte auf der SSD. Was will ich mehr?

Back to Ubuntu

Endlich habe ich mir einen neuen Computer gekauft. Und einhergehend bin ich wieder zu Ubuntu zurückgekehrt.

Vor gar nicht all zu langer Zeit habe ich das Linux-Derivat aus dem Hause Canoncial auf meinem alten Rechner gegen Arch Linux ausgetauscht. Durch den KISS-Ansatz von Arch Linux konnte ich wesentlich mehr Performance aus meiner alten Hardware mit der AMD Athlon XP 2200 CPU herauskitzeln. Eine schlanke Openbox als Window-Manager und schon konnte ich wieder halbwegs flüssig arbeiten.

Das schlanke Setup hatte aber auch seinen Preis. Zum Beispiel bleibt der Nutzerkomfort ein wenig auf der Strecke, wenn man USB-Medien immer erst über die Konsole mounten muss, und nicht praktischerweise automatisch eingebunden bekommt.
Außerdem musste ich viel manuell in Config-Dateien rumspielen, nach Lösungen und How-Tos suchen und durfte mich öfter mit zerschossenen Xorg-Servern rumschlagen. Alles Probleme, die wohl auch in meiner antiquierten Hardware geschuldet waren. Als Benefit habe ich aber viel über die Funktionsweise von Linux gelernt.

Nun habe ich aber wieder zeitgemäße Hardware. Warum sollte ich an dieser Stelle noch auf ein wenig Komfort verzichten? Eine vollwertige Desktop-Umgebung ist in der Benutzerfreundlichkeit wesentlich angenehmer, als gestückelte Lösungen mit einem schlanken Window-Manager.

Die Gnome 2.x-Oberfläche ist veraltet. Mittlerweile setzen viele Distributionen auf den Nachfolger Gnome 3. Auch unter Arch Linux ist die Gnome-Shell der Standard-Desktop, wenn man „gnome“ installiert.
Natürlich habe ich mir dieses moderne Konzept angesehen. Viele gute Ideen liegen Gnome 3 zugrunde. Doch an einigen Stellen wirkt es noch nicht ausgereift.

Ubuntu kommt hier mit einer seiner berühmten Eigenlösungen ins Spiel, der Unity-Oberfläche. Ein polarisierendes Thema, das mindestens genau so viele Hasser, wie Sympathisanten hat. Ich muss gestehen: Ich bin erstaunlich positiv überrascht von Unity! Es verbindet interessante neue Ideen mit dem altbewährten Gnome-Desktop. Natürlich ist Unity auch noch nicht der Stein der Weisen, aber ist es aktuell vom Feeling her wesentlich brauchbarer, als die Gnome-Shell. Besonders gefällt mir die Platzoptimierung von Unity, die auf meinem alten 17″ TFT noch einiges raus holt.

Leider ist Ubuntu mit seiner neuen Unity-Oberfläche selbst auf einer schnellen Kiste nicht unbedingt sehr flüssig. Da kann Canoncial sicher noch was nacharbeiten. Für einen ersten Release kann es dennoch überzeugen.
Mit Ubuntu 11.10, wenn Gnome 3 offiziell für Ubuntu verfügbar ist, werde ich der Gnome-Shell aber auch noch mal eine Chance geben. Bis dahin wird sich diese Umgebung sicher noch was weiterentwickelt haben und eventuell sogar runder anfühlen. Das ist einer der schönen Vorteile von Linux: Man hat die Qual der Wahl für seine Desktop-Oberfläche!

Das Eyecandy um Unity war aber nicht der einzige Grund, der mich wieder zu Ubuntu gebracht hat. Ubuntu ist hip.
Für viele eigentlich ein Grund, eine zu einer Distribution zu wechseln, die nicht ganz so Mainstream ist. Doch dass Ubuntu so angesagt ist, hat auch deutliche Vorteile. Alleine, dass es die Akzeptanz von Linux als Desktop-Betriebssystem steigert – und somit die vermehrte Bereitstellung von Software und Treibern fördert.

Zum anderen ist Ubuntu einfach darauf ausgelegt zu funktionieren. Andere Distributionen verweigern sich proprietärer Software, bieten einem nur auf umständlichen Weg z.B. MP3-Codex an. Unter Ubuntu gibt es Out-Of-The-Box-Unterstützung für diverse Codex, Grafik- und Drucker-Treiber. Man braucht sich als Anwender nicht mehr selber um jede Kleinigkeit zu kümmern – auch wenn dies für einige Linuxnutzer als Selbstzweck dient (;

Die Idee um den Cloud-Dienst Ubuntu-One gefällt mir auch. Die Möglichkeit, Kontakte, Lesezeichen, Notizen zwischen verschiedenen Ubuntu-Installationen abzugleichen, ist sehr zeitgemäß. Auch, wenn ich diese Option nicht nutze. Für das Synchronisieren von Dateien nutze ich weiterhin einfach Dropbox.

Überraschender Weise war auf meinem neu gekauftem Rechner Ubuntu vorinstalliert. Zwar in Version 10.10, aber dafür, dass laut Spezifikation eigentlich nur ein FreeDOS dabei sein sollte, schon ziemlich nett.

Mit meiner Abkehr von Arch Linux gebe ich natürlich auch einiges an Freiheit auf. Zum Beispiel schnelle Distribution von neuen Software-Versionen. Oder auch die Rolling Release. Doch wenn ich mich dadurch weniger um die Administration meines Betriebssystems kümmern muss, mache ich gerne ein paar Einbußen. Und bin auch gerne weniger nerdy. Dafür kann ich mich voll und ganz auf meine eigentlichen Arbeiten konzentrieren.

Außerdem bleibt mit Arch Linux weiterhin als Betriebssystem auf meinem Netbook erhalten (;

eMail-Client Postler und ArchLinux: Unglaublich aktuell

Gerade bin ich richtig erfreut über die Aktualität von ArchLinux bzw. den AURs! Kaum lese ich auf OMG! Ubuntu, dass es endlich eine Beta von Postler auf Launchpad gibt, gibt es bereits ein Paket postler-git im AUR. Super Sache!

Postler ist ein innovativer, simpel gehaltener eMail-Client, der als Ansatz versucht, so wenig wie möglich im Weg zu stehen. Es gibt erstmal keine richtige Menü-Leiste, sondern nur eine sehr einfach gehaltene Toolbar. Man kann eMails abrufen, verfassen, dem Sender oder allen Antworten oder eine eMail weiterleiten. Archivieren und Löschen vervollständigen die Aufgaben, die man wohl am häufigsten mit einer Nachricht macht. Schön simpel gehalten und dabei flitzt Postler auch noch richtig schnell!

Natürlich gibt es in dieser Version 0.0.1 noch ein paar Dinge, die nicht so richtig rund laufen, z.B. hat das Programm nach einem Neustart vergessen, dass ich schon einen Account eingetragen habe, oder ich kann nicht zwei separate Login-Informationen für Eingangs- und Ausgangs-Server konfigurieren. Dennoch schaue ich dem finalen Release, der für April/März 2011 geplant ist voller Spannung entgegen!

Bleeding Edge I: Nvidia und Xorg

Und BÄMM! Da war es soweit! Mein erster Crash mit Archlinux! Dadurch, dass diese Distribution absolut Bleeding Edge ist, werden manche Änderungen an Paketen zu schnell an den Endanwender ausgeliefert.
Das Resultat: Am Freitag wollte mein X-Server nicht starten. Der Grund: Am Donnerstag gab es ein Update von ‚xorg-server 1.8.1.902-1‚ auf ‚xorg-server-1.9.0-1‚. Und dien bis dahin aktuellen Nvidia-Treiber ‚nvidia-173xx‚ waren mit Xorg 1.9 nicht kompatibel. Also konnte X auch nicht die passenden Treiber laden, sprich starten.

Nun gut, ein Downgrade von folgenden Komponenten, und ich konnte zumindest wieder in die GUI und abwarten, bis das neue Nvidia-Paket ausgeliefert wird:

  • xf86-input-evdev 2.4.0-2
  • xf86-input-keyboard 1.4.0-2
  • xf86-input-mouse 1.5.0-2
  • xf86-video-nv 2.1.17-2
  • xorg-server 1.8.1.902-1

Und siehe da: Heute werden mir auch schon die neuen Treiber vom Pacman angeboten! Mal sehen, ob ich morgen noch eine laufende GUI habe (; wünscht mir Glück, haha!

Ablenkungsfreies Schreiben mit pyRoom

Man kennt das als Kind der Moderne: Wenn man am Rechner sitzt, hat man mindestens den Browser, den eMail-Client und das Chat-Programm offen. Wenn man intensiver im Web2.0 lebt, noch den Feedreader und den Microblogging-Client. Nun will man sich konzentriert einer Aufgabe hingeben – und dann passiert es: Das Mail-Programm meldet eine neue Nachricht, hunderte Popups mit neuen Tweets erscheinen und jeder in der Buddyliste will auf einmal was von einem!
Aus diesem Grund habe ich seit geraumer Zeit meinen Messanger Pidgin aus, wenn ich eine CD-Kritik schreiben will. Anderweitig hätte ich zu viel Ablenkung durch neue Nachrichten, die natürlich nur dann kommen, wenn man sie gerade nicht gebrauchen kann!
Doch das Icon im Tray, das mich über neue eMails benachrichtigt, ist immer noch so verführerisch ablenkend… Natürlich könnte ich pragmatisch alle Anwendungen beenden und nur noch meinen Editor offen lassen, wenn ich einen Text schreiben will.

Doch eine simplere Lösung – oder vielleicht auch einfach Überdeckung meines Problems – bietet pyRoom! Diese schöne, kleine Software in Python geschrieben – wer hätte das gedacht? (; – macht eigentlich nichts weiter, als sich komplett über den Bildschirm zu legen, und mir einen kleinen, aber funktionalen Text-Editor zu liefern.
Die Steuerung erfolgt ausschließlich über Shortcuts. Speichern, schließen, öffnen, zwischen den Dokumenten navigieren oder einfach mit STRG+h die Hilfe aufrufen, alles funktioniert ohne ablenkende Bedienelemente. Ebenso entbehrt sich pyRoom auch Formatierungsmöglichkeiten oder einer Rechtschreibkorrektur. Das ist alles nur Overhead, der vom kreativen Prozess des schreibens ablenkt!

Nach ein paar Wochen schreiben mit pyRoom muss ich ehrlich zugeben: Ich arbeite fokusierter! Ich habe nur einen schwarzen Bildschirm und in der Mitte, schön zentriert, meinen Text in grauen lettern. Kein ablenkendes eMail-Icon, keine Messanger-Popups, keine neuen Tweets, einfach ein simpler, ablenkungsfreier Bildschirm!

Unter Windows und OSX gibt es äquivalente Programme. Doch wer daran interesse hat, kann selber Tante Google fragen, für die Linuxer verweise ich einfach auf den schönen Paketmanager der Wahl, yum, yast, apt-get/aptitute, synaptic oder pacman. pyroom sollte in den Paketquellen standartmäßig vorhanden sein.