Musik-Sammler.de

Ich bin ja bekennender Musik-Sammler. Ich finde, eine gute Band hat den Support durch den Kauf eines Tonträgers verdient, immerhin entstehen Label und Band immense Kosten, die gedeckt werden müssen. Sonst rentiert sich die Arbeit an einem Tonträger nicht und ob dann ein weiteres Album folgen würde, ist fraglich.
Und außerdem bin ich ein Fan von physikalischen Medien: Ein nettes Coverartwork, interessantes Booklet oder noch besser: Ein schick aufgemachtes Digipak! Bei Vinyl-Veröffentlichungen kommt hinzu, dass das Cover in anderen Dimensionen wirken kann, als auf einer kleinen CD.
Für mich kommt bei einer Schallplatte auch wieder ein anderer Musik-Genuss zum tragen: Das Ritual des Auflegens und Wendens der Schallplatte gibt mir einen komplett anderen Bezug zu der Musik, als das einfache Doppel-Klicken einer MP3-Datei, ich widme einer Schallplatte einfach mehr Aufmerksamkeit. Welches Medium nun das „beste“ sei, ist eine philosophische Frage. MP3s sind einfach praktischer für unterwegs, Vinyl haben einfach eine gewisse Faszination für mich und viele andere Musik-Freunde.

Früher oder später kommt man dann auf den Gedanken, dass man seine Sammlung von CDs, LPs, Promos und anderen Tonträgern mal irgendwie erfassen sollte. Anfänglich habe ich alles in einer Excel-Liste erfasst. Als mein Verständnis von relationalen Datenbanken größer wurden in einer Access-DB. Und später habe ich mir mal die Mühe gemacht, alle meine Tonträger in GCStar einzupflegen. Ein sehr schönes Programm, was viele Informationen vorhalten kann.

Doch nun bin ich über eine Webseite gestolpert, die das Katalogisieren einer Musik-Sammlung online und mit einer Community ermöglicht: Musik-Sammler.de
Musik-Sammler.de ist auf physikalische Medien ausgelegt: CDs, Schallplatten oder Kassetten. Digitale Medien werden nicht berücksichtigt, da eine permanente Existenz nicht gewährleistet ist und man auch zwischen legalem und illegalem Besitz unterscheiden kann.
Das Verwalten von einzelnen Medien geschieht global. Wenn ein Benutzer einen Tonträger in die Datenbank eingetragen hat, kann man diesen Eintrag seiner Liste hinzufügen. Vorhandene Einträge kann man über EAN-Nummer, Künstler, Album-Titel oder Song-Name finden.
Wenn ein Album noch nicht in der Datenbank ist, kann man einen neuen Eintrag anlegen. Dazu benötigt man – sofern vorhanden – die EAN/UPC-Nummer, die ein Medium eindeutig identifizieren kann. Anschließend gibt man die Art der Veröffentlichung an: Album, Sampler oder Split. Danach kann man den Interpreten, den Album-Titel, das grobe Genre und entsprechende Subgenre angeben und das Trägermedium auswählen. Dabei stehen für CD, Vinyl oder DVD noch weitere Unterteilungen z.B. LP-Box, Picture-Vinyl, SACD, Promo-CD, Blue-Ray Disc, o.ä. zur Verfügung.
Über eine Disk-ID, die man z.B. auf freedb.org finden kann, kann man Titel-Informationen aus der Free-DB übernehmen oder von Hand eintragen.
Zusätzlich kann man noch allgemeingültige Angaben z.B. zur Vinyl-Färbung, Limitierung o.ä. machen und „persönliche“ Informationen wie Kaufpreis, Kaufort, Zustand oder persönliche Anmerkungen machen.
Schon ist der Datensatz für jeden Sammler zugänglich und automatisch der Diskografie eines Künstlers zugeordnet.

Die eigene Sammlung kann man veröffentlichen und in verschiedenen Formaten darstellen lassen. Neben der „wirklichen“ Sammlung kann man auch einen Einkaufszettel anlegen, auf dem gewünschte Tonträger vermerkt werden.
Darüber hinaus kann man Tonträger auch zum Verkauf anbieten, oder auf dem „Flohmarkt“ suchen.

Als nette Spielereien kann man sich in der Jukebox eine zufällige Auswahl an Alben generieren lassen, wenn man mal nicht weiß, was man nun hören soll und in der Statistik einen Überblick über seine eigene Sammlung verschaffen: Anzahl von Alben in bestimmten Formaten, wenn man den Kaufpreis angegeben hat, wie viel man bisher für seine Sammlung ausgegeben hat, Top Künstler oder Gewichtung der Genre in der Sammlung.
Wenn man seine Sammlung nicht nur im Internet verwalten will, kann man sie auch im CSV-Format exportieren und z.B. mit Excel importieren.

Der Nachteile von Musik-Sammler.de ist der fehlende Import. Zugegeben, ohne die EAN-Nummer ist es schwer zu sagen, von welchem Label oder aus welcher Auflage ein Album stammt. Doch so muss ich meine komplette Sammlung quasi nochmal durchforsten um die richtigen Einträge in meine Online-Sammlung einszustellen…

Musik-Sammler.de

[Review] 07.11.09 – Dritte Wahl in Aachen

Glaubt es oder nicht: DRITTE WAHL wollte ich seit mittlerweile 10 Jahren mal live sehen! Angefangen hat es bei mir mit ungefähr 15, ich habe in meiner ersten Punkband Gitarre gespielt und unser Schlagzeuger hat mir damals ein Tape mit der „Strahlen“ in die Hand gedrückt. Ich war sofort hin und weg von dieser düster-intelligenten Mischung aus Punk, Deutsch-Rock und Metal. Seither wollte ich immer wieder zu Konzerten der Rostocker, doch leider habe ich meist erst im Nachhinein erfahren, wenn sie in der Gegend waren. Als ich dann Anfang diesen Jahres den Termin im Musikbunker gesehen habe, habe ich mich natürlich gefreut wie ein Esel und in meinem Kalender einen fetten Eintrag gemacht!

Im Vorverkauf gab es die Tickets für unglaublich günstige 11 Euro, die Abendkasse war mit 14 Euro aber auch nicht viel Teurer. Die Vorgruppe hat pünktlich um 20:30h angefangen, doch nach einem Lied war mir und meinem Kumpel schnell klar, dass wir spießigen Metaller an diesem relativ simplen Punk nicht viel Freude haben werden. Darum ging es noch auf ein Bier in die Kneipe, bis dann um ca. 21:30h das lang ersehnte Ereignis eintreten sollte: DRITTE WAHL live im Musikbunker! Wie die Band später erwähnte, waren sie das letzte Mal 1994 oder 1995 hier – hoffentlich lassen sie uns bis zum nächsten Besuch nicht noch mal so lange warten, denn der Auftritt war verdammt gut! Im Rahmen der 20-Jahre Tour, die eigentlich letztes Jahr war (1988-2008), gab es lauter alte Perlen der Band: „Tobias“, „Der Zug Rollt Ein“ oder „Wahltag“ erfreuten die vielen anwesenden Fans. Neben diesen Klassikern gab es natürlich noch „Hasch“, „Sonne Und Meer“, „Störung“, „Halt Mich Fest“ und „Greif ein“. Doch bei einigen anderen Songs war ich positiv überrascht diese live zu hören: „Die Kündigung“, „Bad K.“ und eines meiner liebsten Stücke: „Sklave“!
Zwar haben „Fasching In Aachen“ oder „Radio“ zu einem perfekten Set gefehlt, doch bei zwei Zugaben und einer Gesamtspielzeit von gut 1,5h ist das mehr als zu verkraften (;
Zwischen den Songs gab es unterhaltsame bis kritische Ansagen, die die Band nochmals sympathischer machten. Die Fans haben eh jeden Song kräftig gefeiert, mitgesungen und kräftig getanzt. So gute Stimmung hat man leider viel zu selten auf den lahmarschigen Metal-Veranstaltungen im Bunker!

So haben DRITTE WAHL meine recht hohen Erwartungen nicht enttäuscht, sondern mir einen sehr unterhaltsamen Abend mit vielen meiner Lieblingsliedern der Band beschert. Nach dem Konzert konnte die Band noch weitere Sympathiepunkte bei mir einheimsen, als ich den Merch-Stand abgeklappert habe: Die alten Sachen auf Vinyl für unschlagbare 5 Euro und die neuen Sachen für nen 10er! Ähnlich freundliche Konditionen galten auch für CDs, Patches, Shirts und Kapus! Da kann sich so manche Band – selbst die verdammt fanfreundlichen Bolt Thrower – noch eine dicke Scheibe von abschneiden!
Darum an dieser Stelle ein dickes Dankeschön von Aachen nach Rostock! Danke für diesen geilen Abend! Bitte kommt bald wieder!